Die Entscheidung, sich scheiden zu lassen, ist niemals einfach. Emotionen können hochkochen, und Streitigkeiten über finanzielle Angelegenheiten, das Sorgerecht für Kinder und den Besitz können zu einer Belastung für alle Beteiligten werden. In solchen Situationen kann Mediation eine wertvolle Alternative zu einem langwierigen und kostspieligen Gerichtsverfahren sein. In diesem Artikel werden wir uns mit der Mediation bei Scheidungen befassen und wie sie Ihnen helfen kann, eine friedliche und faire Lösung zu finden.
Mediation bei Scheidung ist ein Verfahren, bei dem ein neutraler Dritter (Mediator:in) hilft Konflikte zwischen den Parteien zu lösen und eine Vereinbarung zu erzielen. Der Mediator ist keine Partei und hat keine Befugnis, Entscheidungen zu treffen, sondern fungiert als Vermittler, um einen Kompromiss zu finden, der für beide Seiten akzeptabel ist.
Dieser Kompromiss wird in einer Mediationsvereinbarung festgehalten und wenn notwendig, z.B. bei der Übertragung von Immobilien, notariell beurkundet. Die Mediatorin muss nicht zwingend eine familienrechtliche Expertise mitbringen; es ist jedoch von Vorteil, wenn die Vermittlerin,hier Frau Huckert als Fachanwältin für Familien- und Erbrecht weiß, wovon gesprochen wird.
Die Vorteile der Mediation bei Scheidung gegenüber einer Auseinandersetzung vor Gericht sind Kommunikation auf Augenhöhe, Kosteneffizienz, verkürzte Dauer der Trennung und Selbstbestimmung.
In einer Scheidung können starke Emotionen zu einem Bruch in der Kommunikation führen. Mediation ermöglicht es den Eheleuten, ihre Anliegen auszudrücken und gemeinsame Interessen zu identifizieren, was zu einer besseren Kommunikation beitragen wird. Im Interesse gemeinsamer Kinder sprechen die geschiedenen Eltern auch nach dem Scheidungstermin noch miteinander.
Sie geben sich bei der Hochzeit von Sohn oder Tochter noch die Hand. Man verlässt die (langjährige) Ehe zwar nicht mit einem guten, aber dennoch mit einem erträglichen Gefühl. Denn die relevanten Bereiche sind geklärt und es steht nicht zu befürchten, dass sie später wieder hochkochen.
Im Vergleich zu einem oder schlimmstenfalls mehreren Gerichtsverfahren ist Mediation in den meisten Fällen kostengünstiger. Zudem gibt es kein Kostenrisiko. Keine Mediationspartei muss befürchten, für Kosten des gegnerischen Rechtsanwaltes oder des Gerichts in Anspruch genommen zu werden. Es fallen keine hohen Gutachtenkosten an, wie oft in Umgangs- oder Sorgerechtsverfahren. Die Kosten sind mit dem bekannten Stundensatz der Mediatorin von Anfang an transparent. Sie besprechen im Vorfeld mit der Mediatorin Frau Huckert die Kosten.
Gerichtsverfahren können sich über Monate oder sogar Jahre hinziehen. Mediation kann in viel kürzerer Zeit abgeschlossen werden, was eine schnellere Lösung für alle Beteiligten bedeutet. Das weitere Leben findet unbelastet statt. Man muss nicht ständig mit einem neuen Gerichtstermin rechnen, der schlimmstenfalls noch im Urlaub oder unmittelbar vor Weihnachten bevorsteht.
Bei einer Mediation haben Sie weitaus mehr Kontrolle über die Ergebnisse und Entscheidungen als bei einem Gerichtsverfahren, bei dem ein Richter oder eine Richterin nach einer kurzen Verhandlung die endgültige Entscheidung trifft. Und Sie im Fall eines unliebsamen Urteils entscheiden müssen, ob sie kostenintensiv in Berufung gehen. Sie können frei entscheiden, ob Sie dem finalen Ergebnis zustimmen oder nicht. Selbst wenn die Mediation wider Erwarten komplett scheitert, haben Sie außer dem Honorar für die genommenen Mediationssitzungen nichts verloren. Dann können Sie immer noch vor Gericht klagen.
Der Mediationsprozess umfasst in der Regel mehrere Schritte. Lehrbuchmäßig sind sie unten dargestellt. Die Mediatorin Frau Simone Huckert passt jedes Mediationsverfahren auf die Parteien und deren Wünsche und Bedürfnisse an. Die folgende Aufzählung dient daher der generellen Information.
Die Parteien und die Mediatorin besprechen die Regeln und den Ablauf der Mediation. Dann hat jede Partei die Möglichkeit ihre Sicht der Dinge in Ruhe darzulegen und Anliegen zu äußern. Die Themen werden schriftlich festgehalten.
Die Mediatorin hilft den Parteien, ihre Interessen hinter den eigenen und fremden Forderungen zu erkennen. Das Aufzeigen der Interessen (manchmal auch Nebeninteressen) ermöglicht es den Beteiligten, nach gemeinsamen Lösungen zu suchen. Die Bandbreite der Möglichkeiten wird dadurch meist größer.
Gemeinsam werden Lösungsoptionen erarbeitet, die den Bedürfnissen und Interessen beider Parteien gerecht werden. Die möglichen Lösungen können allseits in Ruhe mit nach Hause genommen und final überdacht werden. Niemand wird mit einem Vorschlag überrannt. Es herrscht nicht die Zeitnot wie im Gerichtssaal, wenn schon die nächste Sache auf dem Gerichtsflur wartet.
Die Parteien diskutieren die vorgeschlagenen Lösungen und arbeiten auf eine Einigung hin. Die Mediatorin Frau Huckert unterstützt den Prozess und hilft bei Unstimmigkeiten.
Die Einigung wird in einer schriftlichen Vereinbarung festgehalten, die von beiden Parteien unterzeichnet wird. Jede Partei kann die Einigung im Vorfeld der Unterschrift zum Beispiel von einem eigenen Rechtsanwalt oder einer Rechtsanwältin, einem Steuerberater oder einer Steuerberaterin oder einem/einer (Immobilien)Sachverständigen bewerten lassen. Niemand wird zu einer Unterschrift gedrängt.
Eine Mediation ist für viele Konfliktsituationen, aber nicht für alle Fälle geeignet. In Fällen häuslicher Gewalt, gravierender psychischer Erkrankungen, Drogenabhängigkeit oder wenn eine Partei pathologisch gänzlich unversöhnlich ist, kann die Mediation in der Regel kein Hilfsmittel sein. Es ist wichtig, dass beide Parteien physisch und psychisch in der Lage und bereit sind, in gutem Glauben zu verhandeln und eine faire Lösung anzustreben.
Die Mediation bei Scheidungen kann eine hervorragende Möglichkeit sein, um Konflikte beizulegen und eine friedliche Lösung zu finden. Durch den Prozess der Mediation können Sie die Kontrolle über Ihre Scheidung behalten und eine Einigung erzielen, die für beide Seiten akzeptabel ist.
Wenn Sie sich für eine Mediation interessieren nehmen Sie gerne Kontakt zu uns auf.
Rufen Sie uns an unter 0221 27 78 27 53 oder schreiben Sie uns eine Mail an info@kanzlei-huckert.de.
Die Dauer der Mediation hängt von der Komplexität der Angelegenheit (mehrere Immobilien, viele verschiedene Vermögenswerte, großer Hausrat, mehrere Kinder mit unterschiedlichen Interessen etc.) und der Kooperationsbereitschaft der Parteien ab. Sie können mehrere Sitzungen in kurzer Zeit nehmen, sich umgekehrt aber auch zwischen den einzelnen Terminen Zeit zum Nachdenken lassen. Mit vier bis sechs Terminen müssen Sie in der Regel rechnen. Ein Mediationsprozess benötigt weniger Zeit als ein Gerichtsverfahren.
Die Mediatorin ist eine neutrale Vermittlerin, die den Prozess leitet und den Parteien hilft, eine Einigung zu erzielen. Sie trifft keine Entscheidungen, sondern unterstützt den Dialog und bereitet das Ergebnis vor.
Ja, es ist möglich und oft empfohlen, einen Anwalt zu konsultieren, um Ihre Interessen während des Mediationsprozesses zu beraten. Sie dürfen sich natürlich jederzeit rechtlich absichern und alleine (ohne die Gegenseite und die Mediatorin) einen Rechtsanwalt oder eine Rechtsanwältin aufsuchen.
Wenn keine Einigung erzielt werden kann, können die Parteien immer noch den Weg des Gerichtsverfahrens einschlagen, um ihre Angelegenheiten zu klären. Sie verlieren durch die Mediation keine gesetzlichen Ansprüche.
Ja, wenn eine Einigung erzielt wird und von beiden Parteien unterzeichnet wird, ist die Vereinbarung bindend und rechtsverbindlich. Manche Punkte wie eine Immobilienübertragung, ein Güterstandswechsel (Gütertrennung oder Zugewinngemeinschaft) oder eine Regelung der Rentenanwartschaften (Versorgungsausgleich) müssen zusätzlich notariell beurkundet werden. Darauf werden Sie von der Mediatorin Frau Simone Huckert gesondert hingewiesen.
© AndreyPopov/ panthermedia.net